PAK Teerhaltiger Schutzanstrich1
PAK Teerhaltiger Schutzanstrich 2
PAK Holz mit PAC-haltigem Anstrich
PAK Gussasphalt
PAK Bituminierte Dichtungs- und Dachbahnen
PAC PAC-haltiger Parkettkleber

Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) bilden eine Stoffgruppe. Ihr Hauptmerkmal ist, dass sie aus mehreren „kondensierten“ Benzol-ringen aufgebaut sind. Die für die Bewertung der Belastung herangezogene Leitkomponente ist Benzo[a]pyren. [Schadstoffberatung Tübingen, 2006b]

Chemische Verbindungen (Auszug)

  • Es wurden bislang mehrere Hundert Einzelverbindungen identifiziert, es gelten 16 Verbindungen, mit unterschiedlichen Chemischen Strukturen, als repräsentativer Standard bei Analysen. Die Liste der Verbindungen wurde von der US-amerikanischen Umweltbehörde EPA erstellt.
  • Acenaphthen, Acenaphthylen, Anthracen, Benzo[a]antharacen, Benzo[b]fluoranthen , Benzo[a]pyren, Benzo[g,h,i]perylen, Benzo[k]fluoranthen, Chrysen, Dibenzo[a,h]anthracen, Fluoranthen, Fluoren, Indeno[1,2,3-cd]pyren, Naphthalin, Phenanthren, Pyren, [Berg et al., 2010]
 

Handelsname/Produkte

  • Teer- und pechhaltige Klebstoffe und Farben (z.B.: Holzparkett)
  • Asphalt-Fußbodenbeläge (z.B.: Gussasphalt, Hochdruckplatten)
  • Teerhaltige Beschichtung von Trinkwasserleitungen
  • Bituminierte Dichtungs- und Dachbahnen (z.B.: Kellerisolierungen, Dachpappe, Holzschutz)
  • Bitumenlösungen, -vergusssmassen, -lacke oder –emulsionen [Obernosterer et al., 2005]
 

Einsatzzeitraum

  • PAK wurden vorwiegend in den 50-70er Jahren eingesetzt. Bei Parkettklebern bis in die 80er Jahre. In Österreich ist die Anwendung seit dem Jahr 1991 gesetzlich verboten. [Obernosterer et al., 2005]
 

Farbe(n)

  • Schwarz und dunkel gefärbte Klebstoffe
  • Dunkle, teerhaltige Anstriche als Schutz für erdberührte Bauteile
 

Toxizität

  • Zahlreiche Verbindungen aus der Gruppe der PAK sind nachweislich kanzerogen, mutagen und immuntoxisch. Weiters sind zahlreiche PAK lebertoxisch und wirken reizend auf die Schleimhäute. Bei chronischen Expositionen können folgende Symptome auftreten: Hautentzündungen, Atembeschwerden, Störungen des zentralen Nervensystems, Kopfschmerzen, Erbrechen, Fieber, Nierenreizungen und Schwindel. Bei hoher Belastung sind auch schon Veränderungen im Blutbild, Nieren- und Leberschäden, sowie Herzversagen aufgetreten. [Schadstoffberatung Tübingen, 2006b]
 

Schadstoffgehalt im Bauteil

  • Steinkohlenteer: > 30 %
  • Asphaltfußbodenplatten: ca. 1,6 %
  • Teerklebstoffe: 5-20 % [Zwiener, 1997]
 

Schadstofffreisetzung

  • PAK sind durch industrielle und private Verbrennung sowie durch den Verkehr überall vorhanden, besonders konzentriert in städtischen Bereichen. (Schadstoffberatung Thübingen). Bei Sanierungs- sowie Rückbaumaßnahmen von mit PAK belasteten Baustoffen ist eine erhöhte Staubfreisetzung zu vermeiden. [Obernosterer et al., 2005]
 

Bevorzugte Aufnahmeart

  • inhalativ, oral, perkutan [Berg et al., 2010]
 

Beprobung

  • Materialproben, Staubproben, Wischproben
 

Entsorgungsbestimmungen

  • Schlüsselnummer (ÖNORM)
    • 54 912 – Bitumen, Asphalt
    • 54 913 – Teerrückständ
  • Europäischer Abfallkatalog
    • 17 03 – Bitumengemische, Kohlenteer und teerhaltige Produkte
    • 17 03 01 – Kohlenteerhaltige Bitumengemische
    • 17 03 02 – Bitumengemische mit Ausnahme jene derjenigen, die unter 17 03 01 fallen
    • 17 03 03 – Kohlenteer und teerhaltige Produkte
 

Angaben zur Arbeitssicherheit

  • MAK, TRK

 

Grenzwerte 

Grenzwerte nach der österreichischen Recycling-Baustoffe Verordnung und der Deponieverordnung
8.BRV-Richtlinie für Recyclingbaustoffe
 
Güteklasse A+
Güteklasse A
Güteklasse B
 
 
[mg/kg]
[mg/kg]
[mg/kg]
 
PAK
4
12
20
(Gesamtgehalt)
 
Deponieverordnung 2008
PAK
30
mg/kg TM
(Gesamtgehalt)

  

Grenzwerteverordnung 2007 – Auszug: PAK
Stoffe
CAS
Krebserregend
Grenzwerte
Bemerkung
TMW
[mg kg/m³]
Naphthalin
[91-20-3]
 
50
 
5-Nitroacenaphthen
[602-87-9]
III A 2
 
 
Benzo[b]fluoranthen
[205-99-2]
III A 2
 
 
Benzo[j]fluoranthen
[205-82-3]
III A 2
 
 
Benzo[k]fluoranthen
[207-08-9]
III A 2
 
 
Benzo[a]pyren– Strangpechherstellung und -verladung, Ofenbereich vonKokereien – im übrigen
[50-32-8]
III A 2
0,005 - 0,002
 
Chrysen
[218-01-9]
III A 2
 
 
Indeno[1,2,3-cd]pyren
[193-39-5]
III A 2
 
 

  

Potentiell betroffene Bauelemente
Bauelemente
Leistungsbeschreibung-Hochbau
LG 02 Abbrucharbeiten
Konzentration - Fracht
Trennfähigkeit
Position
Pos. Nr.
Bemerkung
%
 
Asphalt-Fußbodenbeläge
Abbrechen (Abbr.) von Asphaltbelagsschichten im Gebäude. Im Positionsstichwort ist die Belagsdicke angegeben.
02.26 02
PAK sind visuell nicht von teerfreien Bitumenprodukten zu unterscheiden (Handbuch Gebäude-Schadstoffe 2009)
Ca. 1,6 %
 
Bituminierte Dichtungs- und Dachbahnen
Abbrechen (Abbr.) von Dach- oder Wandschalungen, Dicke bis 30 mm.
02.36 01
 
 
 
Teer- und pechhaltige Klebstoffe und Farben
Holzfußböden getrennt nach Ober- und Unterböden (wie Polsterhölzer oder Blindboden) einschließlich der Sessel oder Sockelleisten und Türstaffeln, ohne Beschüttung oder Dämmung, abbrechen (abbr.).
02.14 01
 
5-20%
 
Schüttungen
Beschüttungen, ohne Unterschied der darunterliegenden Deckenkonstruktion, ganz oder teilweise abräumen. Abkehren der Decke oder Abgleichen der verbleibenden Beschüttung.
02.14 05
Im Speziellen ist auf Hochofenschlackenschüttungen zu achten.
 
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