FCKW XPS Platten
FCKW PU Sandwichelemente
FCKW PU Hartschaumplatten

FCKWs ist die Abkürzung von Fluorkohlenwasserstoffe. Diese sind eine chemische Gruppe niedermolekularer organischer Verbindungen. Sie umfassen Kohlenwasserstoffe, bei denen Wasserstoffe durch die Halogene Fluor und Chlor ersetzt wurden. Diese Chemikalien sind bei Freisetzung Ozon abbauend und haben ein großes Treibhauspotential. Im Bauwesen, vor allem in Hartschaum-Wärmedämmungen sind große Mengen an FCKWs gespeichert. Bereits während der Nutzung diffundiert ein Teil der Schadstoffe aus dem Schaumstoff aus, gelangt in die Atmosphäre und trägt so zum Ozonschichtabbau und Treibhauseffekt bei. Bei unsachgemäßer Entsorgung (z.B. bei Zerkleinerung oder Deponierung der Dämmplatten) wird der restliche Teil der Schadstoffe freigegeben.[Obernosterer et al., 2005a]  

 

Chemische Bezeichnungen

 (H) FCKW

 

Handelsname/Produkte

  • PU-Sandwichelemente (Wand-und Deckenelemente für Industriebau und Kühlhäuser)
  • XPS-Platten (Perimeterdämmung und Umkehrdach)
  • PU-Hartschaumplatten kaschiert (Steildach, Flachdach und Kellerdecken)
  • PU-Rohrschaum (Fernwärmeleistungen)
  • spezielle Kunststoffschäume (z.B. PIR, Polyethylen-Schaum), die aufgrund ihres geringen Marktanteiles nur geringen Einfluss auf das Lager haben
 

Einsatzzeitraum

  • Verbot für den Einsatz sowie das Inverkehrbringen von FCKWs in Österreich.
  • Zwischen 1960 und 1990 wurden FCKW-hältige Dämmstoffe eingesetzt
 

Farbe(n)

  • XPS-Dämmplatten sind eingefärbt
  • EPS-Dämmplatten (Styropor,…) meist weiß
 

Toxizität

  • Ökotoxisch
 
 

Schadstofffreisetzung

  • Diffundieren während der Nutzung
  • Durch mechanische Beanspruchung

  

Abtrennbarkeit des Materials

  • Bei geordnetem Rückbau (kein übermäßiges Zerstören der Dämmmaterialien) dürften die Verluste nicht über 10% liegen
  • Bei einem Rückbau mit Fräsen entweichen die größten Mengen in die Atmosphäre. Diese Art des Rückbaus gilt es bei ODS geschäumten Dämmmaterialien zu vermeiden  [Obernosterer, 2009]
 

Beprobung

  • Beilsteintest: Dieser Test zur Erkennung von Chlorverbindungen in Dämmstoffen lässt sich vor Ort einfach durchführen. Hierbei muss ein Kupferdraht in einer blau leuchtenden Schweißbrennerflamme kurz ausgeglüht werden, wobei sich die Flammenfarbe bei diesem Vorgang nicht verändern darf. Danach wird der heiße Kupferdraht in den Dämmstoff gestoßen, worauf sich ein schwarzer Belag von angekohltem Kunststoff auf dem Draht bildet. Nun wird der Kupferdraht erneut in die blau leuchtende Brennerflamme gehalten. Sind Chlorverbindungen vorhanden, bildet sich ein deutlich sichtbarer grüner Flammensaum. Die Grünfärbung ist umso stärker, je mehr Chlor vorhanden ist. Wichtig dabei ist, dass der Draht mit einer Zange oder mit einem Handschuh gehalten wird, um das Ergebnis durch (chlorhältigen) Handschweiß nicht zu verfälschen.
  • ACHTUNG: Der Versuch ist nur im Freien, und unter entsprechenden Schutzmaßnahmen für die beteiligte Person durchzuführen, da bei der Durchführung giftige Dioxine freigesetzt werden.

 

Entsorgungsbestimmungen

  • Gemäß der Europäischen Ozonverordnung sowie dem Österreichischen Abfallwirtschaftsgesetz, sind FCKW-hältige Dämmstoffe als gefährlicher Abfall einzustufen.
  • Bei Umsetzung dieser Gesetze werden die entsprechenden Maßnahmen wie bspw. die Begleitscheinpflicht wirksam.
  • Nach Angaben des Lebensministeriums werden voraussichtlich hauptsächlich folgende Abfallschlüsselnummern mit den dazugehörigen Spezifizierungen für die Abfallbewirtschaftung herangezogen werden:
    • SN 57108 77 Polystyrol, Polystyrolschaum – gefährlich kontaminiert
    • SN 57110 77 Polyurethan, Polyurethanschaum – gefährlich kontaminiert
    • SN 57112 77 Hartschaum (ausgenommen solcher auf PVC-Basis) - gefährlich kontaminiert